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Artikel vom
25.09.2013
Auftritt

Wie stark kann ein Mensch sein? Als uns Herr Sonder,87 Jahre, zwei Stunden erzählte, wie er jeden Tag in Auschwitz mit dem Tod kämpfen musste, waren wir, die Schüler der Klassen 10, schockiert über seine Geschichte.
"Sie verhafteten meine Eltern. Sie kamen ohne Durchsuchungsbefehl und nahmen alles, was meinen Eltern gehörte, versteigerten es vor unserer Haustür. Mir blieb ein Stuhl, ein Schrank, ein Bett."
Herr Sonder gehört der jüdischen Religion an und wuchs hier in Chemnitz auf. Wie jedes andere Kind besuchte er hier die Schule, doch mit den Nürnberger Rassengesetzen änderte sich das schlagartig. War es zunächst nur ein Sondereingang für Juden in der Schule- heute Karl- Liebknecht- Schule- folgten nach der Reichskristallnacht 1938 " Hausbesuche" der SA und SS, nach denen er die Schule verlassen musste und seine Eltern verhaftet wurden. Wie wir erfuhren, starb sein Vater nach dem zweiten Weltkrieg. Die KZ überlebte er, während seine Mutter aufgrund ihrer Krankheit bereits im ersten Jahr nach ihrer Verhaftung starb. Ein Jahr lang musste der damals 16-jährige allein leben, bis auch er verhaftet wurde. Er berichtete über viele menschenunwürdige Taten, die er mit ansehen musste- so Selektion, Hinrichtungen in Auschwitz. Herr Sonder ist nur durch eine Menge Mut und Glück noch unter den Lebenden. Er musste viele Schrecksekunden durchleben und viel Leid erfahren. Die Zehner waren gerührt, erschüttert und sehr beeindruckt, dass Herr Sonder die Kraft besitzt, seine schlimmen Erfahrungen so sachlich offen zu legen und darüber zu berichten. Er ist ein beeindruckendes Vorbild für uns, sein Leben sinnvoll zu leben, trotz solcher Erfahrungen.
In diesem Sinne, ein großes Dankeschön an Herrn Sonder und an Frau Schinkitz, die ihn seit Jahren tatkräftig unterstützt.

Wer interessiert ist und weitere Informationen wünscht, wende sich an den Geschichtskurs Klasse 10. Übrigens wird demnächst ein Porträt Herr Sonders im MDR ausgestrahlt.

Anna und Sophie